Auch 2025 zeigte die Cosmetic 360 den Innovationsgeist der Kosmetikbranche. Immer stärker gestützt auf prädiktive Tools, entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue Modelle für Personalisierung, Forschung, Wirkstofftests, Prozessoptimierung und Formulierung. Doch in einer Branche, in der Konformität, Rückverfolgbarkeit und wissenschaftliche Präzision entscheidend sind, ist die Qualität der Daten der Schlüssel zum Erfolg.
Rückblick auf die Cosmetic 360, 2025
Bei ihrer 11. Ausgabe hat die Messe Cosmetic 360 die Kosmetikbranche in die Zukunft katapultiert – unter dem Leitthema „Predictions“ (Vorhersagen). Antizipieren, modellieren, analysieren – in jeder Phase des Produktlebenszyklus. Mit 260 Ausstellern und einem internationalen Publikum bot die Veranstaltung einen umfassenden Überblick über die Innovationen, die die Branche in eine stärker vernetzte, ganzheitliche und nachhaltige Schönheitswelt führen.
Die Cosmetic 360 ist inzwischen der feste Herbsttermin der Kosmetikbranche. Zwei Tage lang drehte sich im Carrousel du Louvre alles um Innovation. Organisiert von Cosmetic Valley, unterscheidet sich die Messe von anderen, indem sie sowohl interne Innovationen der Branche als auch externe Entwicklungen hervorhebt, die Potenzial zur Integration haben. Wie jedes Jahr strukturierte ein zentrales Thema den Messeparcours und die begleitenden Konferenzen, flankiert von den großen Trends, die auch in den Cosmetic 360 Awards widergespiegelt werden.
Thema: Predictions
Das Leitthema der Ausgabe 2025 verdeutlicht die wachsende Bedeutung prädiktiver Technologien – sowohl allgemein in der Industrie als auch speziell in der Kosmetik. Antizipation ist heute unverzichtbar, um sich in einem dynamischen Markt zu behaupten, der von zahlreichen Anforderungen geprägt ist: Verbraucherwünsche, soziale Medien, regulatorische Entwicklungen, Nachhaltigkeit usw.
Alle Industriezweige integrieren künstliche Intelligenz und Datenanalyse, um innovative und sichere Produkte zu entwickeln, die den Erwartungen der Verbraucher entsprechen.
Bereits die vorige Ausgabe zeigte den starken Einfluss prädiktiver Modelle bei Diagnose und personalisierten Empfehlungen. Dieses Jahr bestätigt sich: neue Modellierungs- und Prognosetools kommen in allen Phasen der Produktentwicklung zum Einsatz – von der KI-gestützten Entwicklung neuer Wirkstoffe über die Optimierung der Lieferketten bis hin zur Formulierung und Testung. Prädiktive Technologie steigert Agilität, senkt Kosten und reduziert sogar die Umweltbelastung bei der Produktentwicklung.
Coptis war selbstverständlich auf der Messe vertreten, um Purple AI zu präsentieren – unsere generative und prädiktive KI-Lösung, integriert in die Plattform Coptis PLM. KI ist ein kraftvoller Hebel für F&E und kosmetische Formulierung, vorausgesetzt, sie basiert auf qualitativ hochwertigen Daten. Der Einsatz generischer oder fragmentierter KI birgt Risiken: Formulierungsfehler, regulatorische Nichtkonformität oder mangelnde Marktrelevanz. Der Schlüssel liegt nicht in „Big Data“, sondern in „Smart Data“ – strukturiert, validiert und kontextualisiert. Coptis PLM verwandelt Daten in eine zuverlässige Grundlage, die eine vertrauenswürdige, skalierbare und innovationsfördernde KI ermöglicht.
Zentrale Trends der Messe
Abseits des Leitthemas präsentierten zahlreiche Aussteller ihre neuesten Innovationen. Nachhaltigkeit bleibt der Hauptantrieb der Branche. Viele Rohstoffe stammen aus Upcycling – der Verwertung von Nebenprodukten anderer Industrien wie der Lebensmittelbranche – oder aus biotechnologischen Verfahren (Fermentation). Ebenso gewinnen marine Inhaltsstoffe oder Algenextrakte aus Bioreaktoren zunehmend an Bedeutung – ein Trend zur sogenannten Blue Beauty.
Auch regulatorische Entwicklungen prägen die Branche, etwa die EU-Beschränkung für Mikroplastik. Alternativen zu synthetischen Polymeren sowie zu Palmöl- oder petrochemischen Derivaten werden intensiv erforscht. Über ökologische Produktgestaltung hinaus wird auch die Wirksamkeit natürlicher Inhaltsstoffe weiter optimiert – für nachhaltige Kosmetik ohne Einbußen bei der Performance.
Sehr gefragt bei Verbrauchern ist weiterhin das Thema Exosomen, das gemeinsam mit anderen Verkapselungstechnologien (Vesikel, Liposomen, Mikrokapseln) an Bedeutung gewinnt. Pflanzliche oder aus Algen gewonnene Exosomen stehen für eine fortschrittliche biomimetische Kosmetik mit Fokus auf Natürlichkeit. Unterstützt durch KI und prädiktive Modelle entsteht so eine holistische, auf Wohlbefinden ausgerichtete Schönheitsphilosophie – an der Schnittstelle zwischen Kosmetik und Neurowissenschaft.
Die Cosmetic 360 Awards
Ein Höhepunkt der Messe ist die Verleihung der Cosmetic 360 Awards, die herausragende Innovationen in verschiedenen Kategorien auszeichnen. Drei Nominierte pro Kategorie treten an – nur ein Gewinner erhält den begehrten Preis, der insbesondere Start-ups und KMU wertvolle Sichtbarkeit verschafft.
Die Gewinner 2025:
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Rohstoffe: Sparxell – pigmentbasiert auf struktureller Farbe, inspiriert von Schmetterlingsflügeln, aus Cellulose.
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Formulierung: Technature – Hydrogel-Maske, die die Farbe ändert, sobald die Einwirkzeit erreicht ist.
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Testing & Analyse: Brain Impact – Untersuchung von Konsumentscheidungsmarkern mittels KI-gestützter funktioneller MRT.
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Verpackung & Abfüllung: Nexdot – „Parelux“, ein UV-Schutzlack auf Basis von Quantum Dots für transparente, recycelbare Nagellackflaschen.
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Marken & Handel: Byome Labs – mikrobiomische Analyse am Point of Sale in 2 Minuten für personalisierte Empfehlungen.
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Produktionsprozesse: Smey – maßgeschneiderte Lipidproduktion durch KI-optimierte Fermentation auf Basis einer Hefebank.
Das Sonderlob der Jury im Rahmen des Themas Predictions ging an das Projekt Cosmetopack, geleitet von Polymeris und Cosmetic Valley, das Wechselwirkungen zwischen Verpackung und Inhalt modelliert, um die Produktsicherheit zu erhöhen.
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